Die Interessengemeinschaft Live-Musik in Sachsen, die sich als ein Ergebnis aus dem Fachtag am 01.10.2011 gründete, trifft sich zu einem Stammtisch am 07.12.2011 um 16:00 in Katy´s Garage, Alaunstraße 48, 01099 Dresden.
Für 10,00 € Unkostenbeitrag könnt ihr einen Vortrag von Peter Rahe, Berater der Clubcommission Berlin zum Thema „Lärmemission“ und mögliche Gegenmaßnahmen hören. Ab 17:15 Uhr gibt es dann einen offenen Stammtisch. Hier werden die nächsten Termine und Themen vereinbart.
Bitte meldet euch für den Stammtisch bis zum 05.12.2011 verbindlich bei Anika Jankowski über akademie@scheune.org an.
Rückblick:
Der 2. Fachtag zur Förderung der Rock- und Popmusik in Sachsen mit seinem Fokus auf die Live-Musik-Kultur bildete am Samstag, dem 01.10.2011 den Rahmen für die Gründung des ersten landesweiten Netzwerkes der Clubs und Live-Spielstätten. Am Vormittag wurden die Ergebnisse der Spielstättenstudie der Initiative Musik der
Bundesregierung vorgestellt. Von 150 Befragten hatten Anfang des Jahres 64 Betreiber von Rock-/Popmusik Spielstätten in Sachsen geantwortet. Die Hauptprobleme sind die Unsicherheit bei der Besucherzahlenentwicklung, gestiegene Kosten, nicht finanzierbarer Investitionsbedarf sowie Herausforderungen an modernes Marketing.
Insgesamt wurden in fünf Bundesländern 2000 Clubs befragt, von denen 356 an der Befragung teilnahmen. So liegt das erste Mal eine Standortbestimmung für Live-Musik Locations in Deutschland vor. Eine der ersten Konsequenzen ist die Gründung des bundesweiten Netzwerkes „SonderKommission Musik-Spielstätten“. Mitglieder sind dort unter anderem die Verbände Clubcombinat Hamburg (71 Mitglieder), Club Commission Berlin (91 Mitglieder), ClubKom Köln (40 Mitglieder) sowie einzelne Spielstätten und Netzwerke aus 11 Bundesländern.
Die nun gegründete Interessengemeinschaft Live-Musik in Sachsen ist ein Zusammenschluss von Spielstätten und Clubs, in denen Live-Musik stattfindet. Musiker und andere Musikerzusammenschlüsse sind aber nicht ausgeschlossen. Dazu kommen soziokulturelle Zentren, die häufig ebenfalls ein Musikprogramm haben und besonders den Bereich der Nachwuchsarbeit organisieren.
Die Interessengemeinschaft Live-Musik in Sachsen möchte die Anerkennung von live gespieltem Rock, Pop, Jazz, Elektro und artverwandter Musik, die nicht klassisch und volkstümlich ist, im Freistaat verbessern. Sie versteht sich als Lobby für die Live-Musik gegenüber Politik und Verwaltung. Die Bedeutung und Funktionsweise von Live-Musik in der Gesellschaft ist dabei das Metathema.
Auf pragmatischer Ebene wird die Interessengemeinschaft das Gespräch mit verschiedenen Entscheidungsträgern und Verwaltungsebenen suchen, um die Arbeitsbedingungen der Spielstätten zu verbessern. Dazu gehört auch die bessere interne Vernetzung der Szene, indem regelmäßige Treffen nicht nur sachsenweit, sondern auch konzentriert in den Regionen stattfinden und gemeinsame Projekte angestoßen werden.
Der Nachwuchsarbeit kommt dabei eine große Bedeutung zu. Außerdem soll sächsische Popmusik über die Landesgrenzen hinweg bekannt gemacht werden.
Als Sprecher der Interessengemeinschaft wurden Torsten Wiegel (Geschäftsführer des Steinhaus e.V., Bautzen und Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Soziokultur Sachsen) und Magnus Hecht (Geschäftsführer scheune e.V., Dresden) bestimmt. Sie haben nun die Aufgabe, die ersten Aktivitäten des Netzwerkes vorzubereiten.
„Der Schritt ein Netzwerk zu gründen, um die gemeinsamen Interessen besser vertreten zu können, war längst überfällig. Viele der Clubbetreiber haben längst erkannt, dass reines Konkurrenzdenken nicht weiterführt, viele Probleme nur zusammen gelöst werden können. Vorbilder in anderen Ländern wie Berlin und Hamburg zeigen wie erfolgreich Lobbyarbeit sein kann. Praktisch sieht das so aus, wir kümmern uns genauso um die Plakatierung und um Einkaufsgenossenschaften wie um die Gespräche mit den zuständigen Ministerien und anderen Organisationen wie GEMA und Verbänden. Ich freue mich auf diese Arbeit und am Ende profitieren nicht nur die Clubs, sondern auch die auftretenden Musiker und nicht zuletzt das Publikum und auch der Freistaat Sachsen von unseren Bemühungen.“
(Magnus Hecht)